Čeněk Pražák

 

Biographie

 

Der Lebenslauf, verfasst von John Matheson und Regina Lange, in Zusammenarbeit mit Čeněk Pražák für die Publikation seiner Monographie im Jahr 1989 enthält wertvolle Hintergrundinformation über sein Leben in der ČSSR vor seiner Emigration in die Schweiz im Jahr 1969. Er ist daher in voller Länge publiziert. Daten ab 1985 wurden hinzugefügt; weitere Informationen können an Nicole übermittelt werden.

 

 

 

 

1914

Am 20. Februar in Prag, Ecke Kamenická-Gasse/Velentržní-Strasse, geboren.

Sein Vater Čenĕk wurde 1890 in Obratany bei Tàbor und seine Mutter Marie 1895 in Zličín bei Prag geboren; er war Geschäftsmann, die Mutter Hausfrau.

 

1922

Schon als kleiner Junge malt er viel, besonders zusammen mit seinem Freund Pepíček Řečínský. Ausserdem spielt er Geige als Schüler des Organisten Plesnivý in der St. Markéta-Kirche in Prag. Danach übte Pražák während fast seines ganzen Lebens täglich 3 Stunden. Er gab die Musik nie auf. Sein stetes Interesse an ihr, das in die bildkünstlerische Arbeit eingeht, zeigt z.B. auch das bei seiner ersten Einzelausstellung in Prag präsentierte Bild Pacific 231 - Hommage an Albert Honegger. Freundschaft mit Tonda Polák, Emil Krátky und Olda Vostrý, mit denen er in den nächsten Jahren gemeinsam musiziert. Polák studierte später am Prager Konservatorium und war Mitglied der Tschechischen Philharmonie, Polda Vostrý wurde Konzertmeister.

 

1923

Freundschaft mit Václav (Vašek) Jalovec, der später die Hauptrolle im Film „Řeka“ (Fluss) in der Regie von Rovenský spielte.

 

1930

Erste Malstunden bei Karel Peterka. Dieser war mit Luděk Marold, Karel Rašek und Julius Fischer befreundet und leitender Architekt der jährlichen Ausstellungen im Prager Rudolfinum.
Eintritt in die fünfte Gruppe der Wasser-Pfadfinder Prag unter ihrem Venner „Bratka“, Jaroslav Novák, Schriftsteller und Autor des Buches „Die Pfadfinderherzen“. Verbringt viel Zeit mit dem Studium der Natur und ihrer Formen, dies zusammen mit seinen lebenslangen Freunden „Loula“, František Polák, „Svantka“, Svantopluk Starý, und mit „Bob“, dem Arzt Jaroslav Klika.

 

1934

Reise nach Paris. Studium der alten, klassischen Kunst.

 

1936

Bis zum Frühjahr 1939 Militärdienst.

 

1938

Freundschaft mit Spytihněv Šorm, Konzertmeister am Nationaltheater Prag und Erster Geiger des tschechischen Klavierquartetts, der Pražák im Geigenspiel weiterbildete.

 

1939

Kriegsbeginn und deutsche Okkupation.

 

1942

Bekanntschaft mit Ladislav Bradáč, dessen Schüler er bis zu dessen Tod 1949 blieb. Dieser war ein Freund von Bohumil Kubišta, dessen Porträt „Harlekin“ in der Modernen Abteilung der Nationalgalerie Prag hängt. Zum Kreis von Bradáč zählten auch Otokar Nejedlý, Otokar Marvánek, Jaroslav Průcha und Rudolf Kremlička. Von diesem grossen tschechischen Künstler hatte Bradáč etwa 60 Bilder in einer Bank deponiert. Zur Sammlung gehörten weitere Werke von Rouault, Justiz und Jan Zrzavý.

Das war für Pražák Studienmaterial.
In dieser Zeit fällt auch das Studium der Kunstgeschichte, besonders des Fauvismus, des Kubismus, des Orphismus, später auch der Neuen Sachlichkeit und der „Neuen römischen Schule“ (Mafai, Scipione u.a.; Kamil Lhoták machte diese Kunstrichtung in der Tschechoslovakei bekannt).
Mitglied des Künstlerbundes „Odborová Oranisace“ beim Mánes, dem Prager kulturellen Zentrum.

Illustriert die Erzählung „Venus von Ill“ von Prosper Merimée.

Intensive Beschäftigung mit Pastell- und Federzeichnung. Auseinandersetzung mit den Oeuvres von Cézanne, Picasso, Braque, Matisse, Vlaminck, Derain, Boccioni, Severini, de Chirico, Mafai, Kubišta, Kremlička und Průcha.

Daneben Studium der europäischen Prähistorie, der mittelalterlichen Malerei, der persischen und indischen Miniaturen, der Kulturen Ozeaniens und der Kalahari-Wüste, der Anamiten, Tun Chuan und Adjunta. Setzt sich mit der kunsttheoretischen Literatur auseinander, so u.a. mit Faure, Matějiček, Volavka, Pečirka, Benda, Breton, Fila, Šalda.

Heirat mit Božena Vloká.

 

1944

Illustration des russischen Märchens „Zkazky a prikazky“, herausgeben von Karel Plicka und František Volf im Verlag Čin in Prag. Bei der Machtübernahme durch die Kommunisten wurde dieser Arbeit vernichtet.
Beschäftigung mit der Hinterglasmalerei.
Am 5. Januar Geburt des Sohnes Pavel.

 

1945

Kriegsende. Prager Revolution mit vielen Todesopfern. „Auf dem Tisch lagen in den Früchteschalen statt Obst Handgranaten“. Militärdienst bis Ende des Jahres.
Erneute Kunstgeschichtstudien.

 

1946

Mitarbeit an der Monographie über Otokar Marvánek, zusammen mit Ladislav Bradáč und Jaroslav Hošek (Verlag Čin). Realisation der ersten Pastelle und Gouachen, wie orpheus, verirrter seemann, die frau die ihre freunde für sich behalten hat, die dame mit dem blauen hut.

Gründung der „Sozialistischen bildenden Front“ (SWF) zusammen mit den Künstlern Antonin Strnadel, Jan Benda, František Tichý, Bohumil Štěpán, Václav Křížek, Karel Černý, František Doležal, František Volf, Jaroslav Hošek, Alois Fišárek, Václav Kautský, Karel Plicka und Alexander Plocek. Freundschaft mit dem Maler Karel Černý, der führenden Künstlerpersönlichkeit jener Zeit, der von 1948-49 in Paris weilte. Mitarbeit im Verlag Máj an Aragons „Les voyageurs de  L’impériale“ sowie an Jiř Skořepas „Orfeus“. Ohne Wissen Pražáks sendet 1949 Direktor Kaláb von der Druckerei den Schutzumschlag zu Skořepas Buch nach London zur Ausstellung „The Art of the Book Jacket“ (Die Kunst des Buchumschlags) im Victoria und Albert Museum. Pražák erhält für diese Arbeit den dritten Preis. Die Ausstellung mit 60 ausgewählten Arbeiten geht später in einer veränderten Fassung durch mehrere englische Städte, nach Frankreich, Deutschland, Spanien in weitere europäische Staaten und in die USA. Sie wurde in zahlreichen Kunstzeitschriften vorgestellt, zumeist mit einer Abbildung von Pražáks orfeus.
Erste Aktionen gegen den allgemeinen und akademischen Kitsch mit dem SWF und Otakar Mrkvička im Kino Kotva. Grosse Aufregung um Jakub Obrovský und Vratislav Nachleba. Richtungskämpfe um die Organisation des tschechischen Künstlerbundes.

 

1947

In diesem und den folgenden Jahren Arbeiten für die Prager Verlage Čin, Máj, Orbis, Fr. Borový, Klapka, Svoboda, Artia, Mladá Fronta, Supraphon. Illustriert „Děti a dýka“ von František Langer (Fr. Borový) und „Sonate, horizontales Leben“ von S.K. Neumann (Svoboda). Die Illustrationen dieses Buches realisiert Pražák ausserhalb von Prag, da er für die kommunistische Zentrale unter Jícha zu offen war und die dilettantischen Aesthetikansichten von Karl Marx scharf diskutierte und kritisierte.

Weitere Buchillustrationen waren „Die Liebe“ von S.K. Neumann (Klapka) und „Ergeni“ von Bajkow (Máj).

Symposium über Kinderbücher am Jan Amos Comenius-Institut in Prag. Er setzt sich für eine den Jugendlichen gerechte Kinderbuchillustration ein, die nicht kitschig sein sollte.
Lernt Anna Mikotová kennen.

 

1948

Mit Anna Bekanntschaft mit Kamil Rössler, dem Pflichtverteidiger des Reichsstatthalters im Sudetenland und NS-Kriegsverbrechers Frank. Rössler war ein exzellenter Kenner des Werks von Edgar Allan Poe und Verfasser einer meisterhaften Analyse des Gedichtes „Der Rabe“. Ausserdem war er Vizepräsident der tschechischen Bibliophilen.

 

1949

Kommunistische Machtübernahme. In dieser Zeit kann Pražák nicht schöpferisch arbeiten; es gab kein kulturelles Leben und es fanden keine Ausstellungen moderner Kunst statt. Es war die Zeit des „Sozialistischen Realismus“. Alle Verlage wurden liquidiert, und damit waren alle Verbindungen unterbrochen. Unter den Prager Künstlern gab es keinerlei Kontakte mehr, viele verliessen Prag.

Sein gesamtes Jugendwerk wurde vernichtet.

Er geht mit Anna zu Schriftsteller Vladimír Neff nach Slapy.

 

1950

Zusammen mit Anna flüchtet er zur Familie des Oberförsters Anrošt Möbes in den Wald von Chouzavá. Dort bleiben die beiden ein Jahr. Sie arbeiten im Wald, errichten eine Baumschule und sammeln Pilze und Samen. Während dieses Jahres normalisierte sich das Leben in Prag allmählich, es bestand keine unmittelbare Gefahr mehr, doch gab es noch immer kein kulturelles Milieu.

Bekanntschaft mit František Tichý, dessen Schüler und späterer Mitarbeiter er wurde. Tichý war Avantgardist und der beste tschechische Grafiker, Zeichner und Illustrator jener Zeit. Nach langen Jahren in Paris (zusammen mit Jan Zrzavý und Bohumil Martinů) war er nach Prag zurückgekehrt. Nach dem Krieg wurde er Professor am Umprum, der Hohen Kunstgewerebeschule. Sein Meisterwerk ist die Illustration der Novelle „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ von Stephenson.

 

1951

In der Bibliothek der Kunstgewerbeschule von Prag entdeckt er in „Graphis“, der international bekannten Schweizer graphischen Zeitschrift, eine Abbildung seiner Arbeit orpheus. Es ist das Werk, für das 1946 den Preis der Londoner Weltausstellung erhalten hatte - eine Tatsache, die ihm nie mitgeteilt worden war. Er will sich bei der Schweizer Botschaft weiter informieren, erhält jedoch die Nachricht, dass diese wegen ihrer Neutralität nichts unternehmen könne.

Zu dieser Zeit ist er noch immer Waldarbeiter und Samensammler und kommt keiner regelmässigen schöpferischen Arbeit nach. Er kehrt nach Prag zurück. Hier findet er Tichý wieder, der seiner Professur enthoben und der Schule ausgeschlossen war.

Freundschaft mit der Familie des Malers Lubor Suchy.

Trennung von Božena Vlková.

 

1952

Zusammen mit Anna Arbeit in einer Azetonfabrik.

Puppenmalerei.

Sie sammeln weiterhin Samen …

… und Anna näht Trainingshosen für die Pioniere.

 

1953

Heirat mit Anna. Sie wohnen am Palác Platýz in Prag.

Empfehlung von František Tichý beim „Verlag für schöne Literatur“ (heute „Odeon“).

Schafft für diesen die Illustrationen zum Roman „Cousine Bette“ von Honoré de Balzac.

 

1954

Nach langen Jahren trifft er seinen Jugendfreund von der Pfadfindergruppe wieder, Fürst Zdeněk Lobkowicz. Seine Familie hatte alles verloren, Hab und Gut waren vom Staat requiriert und der kostbare Familienschmuck musste abgeliefert werden. Darunter waren ein goldenes Schwert mit Brillianten und eine schwere goldene Halskette, die die Fürsten Lobkowicz im 15. Jahrhundert vom tschechischen König Jiří von Poděbrad erhalten hatten. Lobkowicz, der auch ein ausgezeichneter Jazz-Kenner war, emigrierte und starb in Deutschland zwei Jahre später nach einem Verkehrsunfall.

František Tichý erhielt von der staatlichen Filmanstalt den Auftrag, Zeichnungen für die Bethlehem-Kapelle in Prag, in der schon Jan Hus gepredigt hatte, anzufertigen. Tichý gibt jedoch den Auftrag an Pražák weiter.

Arbeiten für den Verlag Práce.

Wegen Formalismus aus dem tschechischen Künstlerbund ausgeschlossen…

 

1955

…trotzdem gelingt es ihm, am Berounka-Fluss ein bescheidenes Wochenendhaus zu erwerben. Die Reisen zwischen Prag und Berounka mit den Hügelketten von Brdy und deren geologischen Schichtungen hinterlassen starke Eindrücke, die sich in späteren Werken niederschlagen.

 

1958

Zusammen mit Tichý arbeitet er an nicht realisierten Entwürfen für den tschechischen Pavillion an der EXPO in Brüssel.

 

1960

Mitglied der Gruppe Máj, einer tschechischen Avantgarde-Vereinigung. Dieser gehörten an Miloslav Chlupáč, Ladislav Dydek, Stanislav Podhrázský, Miloslav Hájek, Zdeněk Palcr, Zbyněk Sekal, Jan Švankmajer, Jan Svovoba, Pištek, Vavro Oravec und Vojtěch Nolč.

Die Gruppe Máj stellt in Bad Poděbrady aus, einem bekannten Kur- und Badeort bei Herzkrankheiten. Nach einer Woche wird die Ausstellung mit der Begründung, dass sie „für die Patienten zu gefährlich“ sei, geschlossen.

 

1961

Das Ministerium für Kultur kauft das Bild blaue kathedrale an.

 

1962

Unter dem Titel „Frühling 62“ findet im Club Mánes die erste progressive Ausstellung der Künstlergruppe Máj, Trasa, ub 12, Etapa, Makarská mit den Künstlern Zrzavý, Trnka, Makovský, Tichý, Štefan und Lidický statt. Pražáks Bild das erstaunnen über das weltall löst in der Parteizentrale grosse Empörung aus. Nachdem sich diese gelegt hatte, wurden einige Bilder umgehängt, sein Bild kam von der Eingangshalle in den Innensaal.

 

1963

Die Arbeit odysseus I wird von der Galerie Eger und das Werk nachtfalterhügel vom Ministerium für Kultur angekauft.

 

1964

Erste Einzelausstellung in der Galerie am Karlsplatz in Prag. Nach der Ausstellung wird er wieder als Mitglied in den Künstlerbund aufgenommen.
Ausstellung der Gruppe Máj. Nachdem der tschechische Pilosoph Ivan Sviták, der später an der California State University lehrte, Schreibverbot erhalten hatte, verfasst Pražák den Katalogtext.

Illustrationen zu Karel Čapeks Roman „Der Krieg mit den Mochen“ aufgrund eines staatlichen Wettbewerbs durch den Verlag Mladá Fronta, Prag.

Er erhält dafür den dritten Preis.

 

1965

Die erste Reise nach Westeuropa nach dem Krieg führt ihn nach München.

Freundschaft mit dem amerikanischen Künstler Bill Smith. Dieser hatte Pražáks blaues bild im Pavillion an der „Spartakiade“ gesehen und wollte den Künstler kennenlernen. Die Arbeit blieb in Prag und wurde nach Pražáks Emigration vernichtet.

 

1966

Realisation einer Keramik-Wand in Moravská Ostrava (Mährisch-Ostrau) durch die Künstler Dydek, Podhrázský und Pražák.

Die Illustration zu Karel Čapeks „Der Krieg mit den Mochen“ werden in der Internationalen Illustrations-Ausstellung in Leibzig ausgestellt. Dafür erhält er eine Bronze-Medaille.

Freundschaft mit Jiři und Běla Kolář. Dieser bildende Künstler und Dichter konkreter Poesie wurde 1983 aus der Tschechoslovakei ausgebürgert und sein Eigentum requiriert.

Nach energischer Fürsprache von Kolář erhält Pražák einen Reisepass zum Besuch der Biennale von Venedig mit dem tschechoslowakischen Künstlerbund. Begegnung mit der amerikanischen Kunst. Organisiert den 1. Prager Salon.

Sowohl junge wie auch ältere, meist unbekannte Künstler sollten dadurch Gelegenheit für eine Ausstellung erhalten.

 

1967

Ausstellung „Prager Künstler“ in Zoppot (Polen). Reist zusammen mit Josef Němec und Zdeněk Sklenář. In Gdingen lernt er die Maler Max Kaprowicz und Usarjewicz kennen.

Reise nach Linz. Die österreichische Künstlervereinigung März organisiert für die Prager Gruppe Máj eine Ausstellung. Dabei Bekanntschaft mit dem Kunsthistoriker Peter Kraft. Auf der „Fünftländer-Ausstellung“ in Stettin wird das Bild biologische landschaft durch das Museum Zachodniego Pomorskego in Stettin erworben.

 

1968

Organisiert die Prager Galerie der Gebrüder Čapek eine Ausstellung der Künstlervereinigung März.

Bekanntschaft mit den Bildhauern Alfred und Jacquelinge Gruber, in deren Haus in Dittingen er nach seiner Emigration in die Schweiz lebte.

Erhält von Inter-Nations in Bad-Godesberg und der Adalbert Stifter-Stiftung in München ein Stipendium zum Studium der Kunst Lucas Cranachs d.Ä sowie von Inter-Nations ebenfalls eines für das Studium moderner Kunst in der Bundesrepublik. Reist mit Anna nach Paris. Erster Aufenthalt bei Grubers in Dittingen, Schweiz. Lernt den Architekten Giuseppe Gerster und dessen Frau Lucie aus Laufen kennen.

In Pirglitz erlebt er zusammen mit Anna die russische Okkupation. Er weiss, dass dies das Ende ihrer Freiheit bedeutet.

 

1969

Im Auftrag der Prager Galerie organisiert und realisiert er die Ausstellung „Artisi contemporanei di Praga“ im Museo Civico in Bologna.

2. Prager Salon. Nach Pražáks Emigration leitet Jiři Kolář den Salon.

Emigriert am 3. September zusammen mit Anna über Österreich in die Schweiz. Illegal holen Freunde Pražáks Geige aus der Tschechoslowakei.

 

1970

Erste Einzelausstellung in der Schweiz.

 

1971

Erste Arbeit „Kunst am Baus“ im Personalhaus des Feninger-Spitals in Laufen.

Illustriert „Die Zeitlosen“ von Albin Fringeli (Verlag Jeger-Moll, Breitenbach) sowie von Rudolf Schilling „Die helvetischen Alternativen“ und später „Die Demokratie der Teilnahme“

(Polygraphischer Verlag Schulthess, Zürich).

Mitglied der Czecho-Slovak Society of Arts and Sciences, New York.

Reise nach Colmar, sieht dort den Grünewald-Altar. Unter diesem Eindruck entsteht das Bild hommage an grünewald, das heute in der evangelisch-reformierten Kirche in Laufen hängt.

 

1972

Mitglied der GSMBA (Gesellschaft Schweize-rischer Maler, Bildhauer und Architekten).

Manfred Kaiser ist mit Unterbrechungen sein Schüler bis 1984.

 

1973

Reise mit Anna nach Wien.

 

1974

Er tritt in das Kammerorchester Laufental-Thierstein ein und wird 1978 dessen Konzertmeister.

 

1975

In Laufen erscheint das Buch „Geschichte einer Kleinstadt“ mit einem Beitrag von Albin Fringeli über Pražák.

 

1976

Erste Einzelausstellung in Laufen.

 

1981

Übersetzung des letzten grossen Interviews von Marcel Duchamp mit Pierre Cabanne ins Tschechische.

 

1982

Reist in diesem wie in den folgenden Jahren mehrmals nach Italien.

 

1983

Ins Präsidium der Society of Arts and Sciences, Schweiz, gewählt.

 

1984

Illustriert „Büchlein der Küsse“ von Jaroslav Seifert. Dieses wird anlässlich der Nobelpreis-Verleihung an den tschechischen Dichter in Stockholm ausgestellt, zusammen mit Werken von Brabenec, Kolář, Kristofori und Trinkiewicz.

Nicole Ackermann wird seine Schülerin.

 

1985

Anna stirbt am 2. November. Sie ruhte auf dem Friedhof Laufen in einem freien Land. Ihren Grabstein schmückten von Pražák geschaffene Engel, die sie so sehr geliebt hatte.

 

1986

Erste Studienreise mit seiner Schülerin Nicole Ackermann nach Venedig. Über die Jahre folgen weitere Studienreisen in Europa und der Schweiz.

 

1989

Pražák wird Schweizer Bürger.

 

1990

Pražák verfasst sein Essay “Nördliches Lächeln - Lucas Cranach der Ältere”, herausgegeben vom Verlag des neu gegründeten Europäischen Kulturklubs (EKK) in Deutsch und Tschechisch. Mitgründer des EKK ist Josef Císařovský.

 

1991

Pražák kehrt mit “gemischten Gefühlen” nach Prag zurück anlässlich der ersten Ausstellung in seiner Heimat seit 1969. Die Ausstellung findet im Palast Palffy statt, organisiert vom Europäischen Kulturklub. Pražák schenkt das Werk “Hommage an Jiři Kolář” an den damaligen Präsidenten Vaclav Havel. Das Bild wurde jedoch nicht abgeholt.

Europäische Dialoge 91; 1. Festival des Europäischen Kulturklubs im Museum Bochum, Deutschland. Pražák lädt den Deutschen Bildhauer Helmut Gsöllpointner als Dialog Partner ein.

 

1992

Der Dokumentarfilm “Durchdringende Welten – Le peintre Cenek Prazak” entsteht. Regie führt die Schriftstellerin Anne Cuneo für den Sender 3SAT in Zusammenarbeit mit dem  Schweizer Nationalfernehen.

Realisation einer umfangreichen Retrospektive in Zusammenarbeit mit ARCOS Art contemporain in Saint-Ursanne.

 

1993

Der Dokumentarfilm “Čenĕk Pražák" entsteht, beauftragt vom Tschechische Fernsehen, Regie führt Jiři Havrda.

 

1996

Čenĕk Pražák stirbt am 18. Oktober im Spital Laufen. Er wurde auf dem Friedhof in Laufen beerdigt, vereint mit seiner geliebten Anna.

 

Pražák in seinem Atelier, 1980, Auf dem Chattel, Dittingen, Schweiz

Foto: Ernst Scheidegger, Zürich

Pražák und seine Mutter, ca. 1916

František Tichý, Pražák's Lehrer und späterer Mitarbeiter

Pražák in seinem Atelier, 1965 (Foto Bill Smith)

Buchumschlag für Skořepa’s Orfeus, für den er in der internationalen Ausstellung „The Art of the Book Jacket“ im Victoria und Albert Museum in London 1946 den dritten Preis gewonnen hatte.

Pražák in seiner Wohnung in Prag, 1964

Pražák mit seinen Küstler Freunden Zdeněk Palcr, Ladislav Dydek und Stanislav Podhrázský, um 1960

Pražák und seine Künstler Freunde Zdeněk Palcr und Ladislav Dydek

Zdeněk Palcr, Ladislav Dydek, Zdeněk Čihák und Čeněk Pražák

Pražák in seinem Atelier, Prag, 1964

Das Orchester Laufental-Thierstein an einem Konzert in der St. Katharina Kirche in Laufen

Pražák spielt seine Violine an der Eröffnung seiner Ausstellung in Laufen (Foto möglicherweise aus dem Jahr 1976)

Pražák's Frau Anna Pražákova und der Künstler Jiři Kolář, 1984

Pražák und seine Schülerin Nicole Ackermann an ihrer ersten solo Ausstellung, Galerie bel-étage, UBS, Basel, 1992

 

Das Foto enststand während eines Besuchs bei Jiři Havrda und Familie auf dem Land in der Tschechei ausserhalb Prag, ca 1993.

 

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